Voraussetzungen für das Oldtimerkennzeichen
Deutschland ist je bekannt für seine Schilderwälder entlang der Straßen, aber auch an den Fahrzeugen selbst gelten hierzulande Regeln, die es so nicht in vielen Ländern gibt. Das H-Kennzeichen – auch Oldtimerkennzeichen genannt – reiht sich da nahtlos ein. Es ist ein spezielles, typisch deutsches Kennzeichen für Fahrzeuge besonderen Alters. Für das Oldtimerkennzeichen gibt es besondere Voraussetzungen zu erfüllen, aber auch Vorteile dadurch. Unser 11880.com-Werkstatt-Ratgeber sagt Ihnen, wann und wie Sie für Ihr Fahrzeug ein H-Kennzeichen erhalten können.
Wir stellen vor: das H-Kennzeichen
Das H-Kennzeichen wurde 1997 eingeführt. Es stellt eine Erweiterung der normalen Kfz-Zulassung dar, erfordert einige besondere Voraussetzungen, aber bringt Ihnen und Ihrem Fahrzeug auch einige Privilegien. So sieht das H-Kennzeichen aus:
H-Kennzeichen im Detail
Das H-Kennzeichen ist, wie auch die normalen Kennzeichen, bis zu 52 cm breit und 13 cm hoch. Links befinden sich die Eurofelder, in der Mitte die Beschriftung nach der gültigen Form XY ZZ 123H – wobei die Gesamtzeichenzahl acht nicht überschreiten darf – und rechts steht das charakteristische ‚H‘ für „historsich“. Im Wesentlichen sieht das H-Kennzeichen also fast wie die modernen Exemplare aus. So mancher Oldtimer-Fan will sich hier aber gerne etwas abheben und sein „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ noch spezieller gekennzeichnet wissen – und das darf er auch.
Sonderwünsche beim H-Kennzeichen
Manchen Kfz-Inhabern sieht das H-Kennzeichen zu modern aus. Sie stören sich vor allem an dem Eurofeld. Hier zeigen sich die Straßenverkehrsämter flexibel: Gegen eine Bearbeitungsgebühr dürfen H-Kennzeichen auch nach alter DIN-Norm angefertigt werden, also ohne Eurofeld und auch mit der alten Schrift.
Fahrendes Kulturgut
Das H-Kennzeichen wird erst für Autos ab einem Alter von mehr als 30 Jahren vergeben. Hierbei geht es aber nicht allein ums Alter; für das Oldtimerkennzeichen müssen Autos auch in gutem Zustand sein, um der Definition als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ in § 2, 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung gerecht zu werden. Das Oldtimerkennzeichen bekommen nur Fahrzeuge, die noch fahrtauglich und – mehr noch – in gutem Zustand sind. Mit dem H sagt das Kennzeichen aus, dass dies ein „historisches“ Fahrzeug ist. Da schwingt auch ein wenig mit, dass das Fahrzeug als so etwas wie ein Stück Kulturgut unter den Kraftfahrzeugen angesehen wird.
H-Kennzeichen nur in gutem Zustand
Damit Ihr Fahrzeug mit dem Oldtimerkennzeichen also sozusagen geadelt wird, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Nicht nur muss Ihr Auto noch fahren, in einem guten Zustand und rostfrei sein. Wichtig ist auch, dass es stets gepflegt wurde und in allen Hauptgruppen mit Originalteilen ausgestattet ist. Eventuelle Umbau- oder Restaurierungsmaßnahmen mit neu- oder fremdartigen Fahrzeugteilen fallen nicht in dieses Raster! Umbauten müssen zeitgenössisch sein.
H-Kennzeichen beantragen
Wenn Sie der Meinung sind, genau diese Kriterien seien bei Ihrem Fahrzeug erfüllt, lassen Sie sich das durch ein Oldtimer-Gutachten gemäß § 23 der Straßenverkehrszulassungsordnung bescheinigen. Dieses Gutachten erhalten Sie bei jedem TÜV oder der Dekra. Die Bestandteile für den H-Kennzeichen Antrag im Überblick:
- Oldtimer-Gutachten
- Antrag in schriftlicher Form
- originale Fahrzeugpapiere (Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief)
- eVB-Nummer
- gültige HU & AU
- Personalausweis
- bisheriges Kennzeichen
- Nachweis über Einhaltung der Betriebs- oder Bauvorschriften, falls noch nicht erteilt
Vorteile durch das H-Kennzeichen
Wenn Sie diese Hürde genommen und Ihr Fahrzeug mit den H-Kennzeichen ausgestattet haben, haben Sie dadurch ab sofort auch ein paar Vorteile. Nicht nur, dass Ihr Fahrzeug fortan offiziell ein rollendes Kulturgut ist, es ist auch keine Feinstaubplakette mehr notwendig und es erwarten Sie sowohl steuerliche als auch versicherungsrechtliche Vergünstigungen mit dem H-Kennzeichen. Doch nicht nur das!
Die Vorteile durch das H-Kennzeichen im Überblick:
- weniger Kfz-Steuer
- geringere Versicherungsbeiträge
- Fahren ohne Kat erlaubt
- Passieren von Umweltzonen erlaubt
H-Kennzeichen und Versicherung
Apropos Versicherung: In Deutschland ist ja die Kfz-Versicherung Pflicht. Speziell bei Oldtimern können Sie auf geringere Beiträge hoffen, da die Versicherer davon ausgehen, dass Oldtimer-Fahrer generell vorsichtiger fahren und das Auto auch nur zu besonderen Gelegenheiten mal aus der schützenden Garage holen. Da Oldtimer aber auch mit den Jahren wertvoller werden, sollten auch entsprechend die Versicherungssummen stetig steigen, um dem Marktwert des Fahrzeugs gerecht zu werden.
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